Integrative Lerntherapie

Die Integrative Lerntherapie wendet sich an Kinder und Jugendliche, die beim Erlernen des Lesens und Schreibens oder Rechnens scheitern, denen durch schulische Fördermaßnahmen oder Nachhilfe allein nicht geholfen werden kann und die psychisch so stabil sind, dass sie keiner Psychotherapie bedürfen.
Die Integrative Lerntherapie ist eine professionelle pädagogisch-psychologische Hilfeform, die auf empirisch erarbeiteter wissenschaftlicher Grundlage Trainings- und Behandlungselemente aus Pädagogik und Psychologie integriert und sich unter Berücksichtigung des Lerninhaltes mit dem gestörten Lernprozess und seinen Auswirkungen auf die beteiligten Personen befasst.

Ziele der Integrativen Lerntherapie

Die Herstellung einer positiven Lernstruktur ist das wichtigste Ziel einer Integrativen Lerntherapie. Eine positive Lernstruktur ist gekennzeichnet durch:

  • Lernfreude
  • Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit
  • Vertrauensvolle Beziehungen zwischen Schüler, Eltern und Lehrern
  • Leistungsmotivation
  • Anstrengungsbereitschaft
  • Stolz über erzielte Erfolge

Eine positive Lernstruktur ist die Grundlage für dauerhafte Lernerfolge und Voraussetzung für einen konstruktiven Umgang mit Kritik, Misserfolgen, Widersprüchen und Missverständnissen in Lernsituationen.
Die Integrative Lerntherapie integriert Erkenntnisse und Verfahren unterschiedlicher Wissenschaften und stimmt sie individuell auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes ab. Dabei ist das Ansetzen an den Stärken des Kindes die Voraussetzung für eine Erfolg versprechende Arbeit an den problematischen Lerninhalten.
Lerntherapeutische Sitzungen
Um die jeweils richtigen Hilfestellungen herauszufinden, steht am Beginn unserer Lerntherapie immer die Diagnose des Lernstandes und der Lernvoraussetzungen des Kindes.

Vom Entwicklungsstand des Kindes ausgehend erfolgt die Verbesserung der Lernvoraussetzungen durch:

  • Förderung der auditiven und visuellen Wahrnehmung, der Feinmotorik, der Konzentration, des Gedächtnisses
  • Vermittlung von Lerntechniken
  • Kompensation von Defiziten und Aktivierung von Ressorcen
  • Fachdidaktisch fundierte Arbeit am problematischen Lerninhalt

Inzwischen gibt es lerntherapeutische Programme, deren Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien belegt ist und daher auch in unsere Arbeit Eingang gefunden haben.  Dazu gehören u.a.: Küspert/Schneider/Plume: „Hören, lauschen, lernen I und II“, Dummer-Smoch/Hackethal: „Kieler Leseaufbau und Kieler Rechtschreibaufbau“, Reuter-Liehr: „Lautgetreue Lese- Rechtschreibförderung“ und Schulte-Körne: „Marburger Rechtschreibtraining“

In lerntherapeutischen Sitzungen wird gelesen, geschrieben oder gerechnet, am Computer werden Lernlücken überwunden und neue Lerntechniken erprobt. In lerntherapeutischen Sitzungen wird aber auch geredet, gelacht, gespielt, gemalt oder getöpfert. Die sich dabei einstellenden Erfolgserlebnisse steigern Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Lernfreude, ermöglichen die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und beeinflussen die gesamte Befindlichkeit des Kindes positiv.

Durch die Einbeziehung des familiären und schulischen Umfelds in den therapeutischen Prozess werden Lernhindernisse ausgeräumt und der Transfer des in der Therapie erarbeiteten Könnens in den Alltag befördert.